Die unbewusste Macht der Frauen

Die unbewusste Macht der Frauen

Ich habe mehrere männliche Klienten, darauf bin ich stolz und freue mich auch immer sehr, wenn ich sie bei ihren partnerschaftlicher als auch beruflichen Fragen unterstützen kann. Auch komme ich dabei mit meiner eigenen Weiblichkeit in Kontakt. Nicht etwa, weil ich die Männer anziehend für mich empfinde, wobei unter ihnen sicher einige sehr imposante Vertreter ihres Geschlecht sind. Aber nein, eher weil die Geschichten, die sie mir aus ihren Kontakten, Beziehungen und Partnerschaften zu Frauen berichten mich anrühren in dem, wie Frauen mit ihnen umgehen. Und ich darf dabei die befindliche Seite eines Mannes näher kennenlernen und zwar ohne ein Teil dieser Erfahrung zu sein, sondern als unbeteiligte Dritte.

Es ist schon etwas länger her, da saß ein Klient bei mir und berichtete, was er für seine Frau alles tat. Er war ein recht erfolgreicher Mann. Verdiente monatlich ein kleines Vermögen und war recht zufrieden. Was ihm zu seinem Glück nach eigenen Worten fehlte, war die passende Frau.

Irgendwann lernte er die kleine zierliche Rothaarige kennen und verliebte sich auf einen Schlag. Sie landeten bereits beim ersten Date im Bett und es war herausragend.

Was also war seine Frage, warum war er bei mir?

Sie hatten recht schnell geheiratet, aber was im Laufe der Partnerschaft geschah, könnte man als Schicksal bezeichnen. Er verlor seinen Job. Nicht schlimm, er suchte einen nächsten. Auch den verlor er. Egal, dann machte er sich eben selbständig. Aber auch da wollte das Geld nicht mehr fließen. Er hatte bereits einiges ausprobiert als er zu mir kam.

Er wollte ja arbeiten, seine Frau glücklich machen, aber irgendwie gelang nichts mehr. Das Haus, welches sie angeschafft hatten, konnte er nicht mehr halten. Er war verzweifelt und dabei zu resignieren. Seine Frage war, wozu habe ich auf einmal solche finanziellen Schwierigkeiten? Er hatte die feste Absicht wieder Reichtum und Fülle im Leben zu haben, ein Ausdruck davon war für ihn, das Haus bis Ende des Jahres mit Gewinn zu verkaufen.

Gut, er wollte also mit mir da durch gehen. Und das machten wir auch.

Als er ging, war er geplättet, denn mit dem Ausgang unseres Gesprächs hatte er wahrlich nicht gerechnet. Im Nachhinein kam es ihm sogar komisch vor, dass es ihm nicht selber aufgefallen war.

Was hier wirkte?

Was beide übereinander und über Geld dachten. Die Meinung seiner Frau über Geld ist seit ihrer Kindheit nicht gut. Und somit war es ihrem Bewusstsein ein Anliegen kein Geld zu haben, trotzdem Sie dieses gern hätte. Klingt paradox, ist es auch. Aber genau da gilt es wach zu sein über die Ergebnisse, die trotz Wunsch eben manchmal anders sind. Letztlich steckt dahinter immer, eine absolut positive Absicht. In ihrem Falle, nicht zu den Menschen zu gehören, die Geld und damit einen schlechten Charakter haben. Denn diese Überzeugung brachte sie mit, Geld verdirbt den Charakter. Somit war ihre Intention, dann lieber nicht soviel Geld zu haben.

Und unbewusst, wollte mein Klient einfach nur seine Partnerin glücklich machen, in dem er ihr Recht gab und, zwar nicht willentlich, aber dafür sorgte, dass das Geld verschwand. Krass, oder?

Nun, was können die beiden tun? Es gilt zunächst einfach einmal darum herauszufinden, welche nicht mehr bewussten Überzeugungen in ihrer beider Leben wirken.

Und hier komme ich ins Spiel, in dem ich die richtigen Fragen stelle, nicht mehr und nicht weniger. Um dann letztlich dieses Paradoxon aufzudecken, welches uns selbst eben nicht klar ist, wir es aber verteidigen, als wäre es die Wahrheit schlecht hin.

Im Fall meines Klienten, wäre es hilfreich, wenn seine Partnerin sich ihre verfestigten Schlussfolgerungen über Geld klar macht und erkennt welche Ergebnisse dadurch manifestiert wurden.

Und er kann ebenfalls gegensteuern und mit seiner Partnerin klären, ob sie auf diesem Weg weitergehen wollen oder sie ihre Meinung über Geld, ändern möchte.

Für ihn geht es darum, seine Partnerin aufzufordern, ihre Haltung zu überprüfen und zu wandeln, weil eben diese Konstellation für gemeinsamen Erfolg nicht funktioniert.

Was für ihn und letztlich auch für seine Partnerin wesentlich im Bezug auf ihr Ergebnis war, ist das Verständnis, dass es bei der Wandlung ihrer Ergebnisse nicht darum geht, den Schuldigen zu finden. Sondern einzig und allein darum, das was nicht funktioniert durch etwas, was funktioniert zu ersetzen. Eine grandiose und ungewöhnliche Herangehensweise, die befreit und neue Ergebnisse ermöglicht.


ÜBER DEN AUTOR

Autor

Claudia Miltenberger

Claudia Miltenberger ist Expertin für Partnerschaft für Singles und Paare und hat bereits zahlreiche Singles in erfüllte Partnerschaft begleitet und damit ihr Wissen unter Beweis gestellt. In diesem Blog erfährst Du mehr über ihre Expertise.